Wir haben recherchiert und selbst den „Proof-Test“ gemacht!
Als Besitzer besonders alter Whisky-Flaschen haben Sie womöglich schon einmal die Angabe „Proof“ auf Ihren Flaschen entdeckt. Dabei handelt es sich um eine Maßeinheit für den Alkoholgehalt – heutzutage gekennzeichnet durch die Volumenprozentangabe.
Lange, bevor Whisky in Flaschen abgefüllt wurde, war es üblich, den eigenen Trink-Krug mit in den Pub zu bringen. Der Whisky wurde direkt aus dem Fass in den Krug ausgeschenkt. Um sicherzustellen, dass der Gastwirt keinen Betrug beging und tatsächlich den versprochenen Alkohol herausgab, wurde der sogenannte „Proof-Test“ – oder auch „Schießpulver-Test“ durchgeführt:
Dafür benötigte man etwas Schwarzpulver, vermischte dieses mit einigen Tropfen des Whiskys und zündete dieses Gemisch an.
- Brannte das Schwarzpulver zunächst mit einer blauen Flamme und verpuffte nach einigen Sekunden mit einer hellen Flamme, so galt dies als Beweis („proof“), dass sich genügend Alkohol im Whiksy befand – nämlich 50-57 Prozent.
- Blieb das Pulver nass und entzündete sich nicht, war der Alkoholgehalt zu niedrig („underproof“) – nämlich bei unter 50 Prozent.
- Bei einer sofortigen Explosion nach Entzündung des Gemischs handelte es sich um einen zu hohen Alkoholgehalt („overproof“), welcher bei über 57 Prozent liegt.
Neben Pub-Besuchern bedienten sich auch britische Seeleute dieses Tests, um den ihnen zustehenden Rum zu prüfen.
Viele 100 Jahre war dieser Test zudem Grundlage für die Besteuerung alkoholischer Getränke:
In Großbritannien legte man bei einem Alkoholgehalt von 57 Prozent fest, dass es sich um 100 Proof handelt.
1 Proof = 0,5715 %
70 Proof = 40 % vol. alc.
In den USA lag dieser Wert bei 50 Prozent:
1 Proof = 0,5 % vol. alc.
80 Proof = 40 % vol. alc.
Alte Whiskys namhafter Destillerien mit der alten Volumenprozentangabe „Proof“ sind heutzutage bei Sammlern sehr beliebt und erzielen entsprechend gute Verkaufspreise.